Detlef Bluhm: Wie ein Literator sich der Fotografie widmete

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Anfang der 90er Jahre hat Detlef Bluhm in seiner damaligen Tätigkeit als selbständiger Verlagsvertreter die Buchhandlungen in den neuen Bundesländern besucht. Seine Kamera diente ihm dabei als fotografisches Skizzenbuch, indem er die Fassaden der von ihm besuchten Läden fotografierte. Die Fotos landeten in seinem Archiv und wurden jahrelang vergessen. Wir können uns jedoch freuen, dass Detlef Bluhm sie gemacht hat, da sie uns ein Bild einer längst verschollenen Gesellschaft  zeigen. Die Ausstellung »Leseland im Umbruch« wurde im Sommer dieses Jahres in der Remise des Schlosses Rheinsberg gezeigt und wird vom 15. April bis zum 17. Mai 2019 in der Potsdamer Stadt- und Landesbibliothek zu sehen sein.Leseland_Greifswald

Wie gesagt, war Detlef Bluhm damals nicht beruflich als Fotograf tätig. Als er sich wirklich der Fotografie widmete, hatte er sich bereits seine Lorbeeren als Autor und Verleger verdient. Und in diesen beiden Rollen war er für so manches Buch über Berlin zuständig. Keine Überraschung deshalb, dass er sich für seinen ersten Bildband nochmals seiner Heimatstadt zugewendet hat. Das Ergebnis ist »Berlin im Glanz der Nacht«.Berlin_Hufeisensiedlung_s.jpg

 

Der Buchtitel lässt schon erahnen, dass die Bilder dieses Buches alle nach Einbruch der Dunkelheit entstanden sind. Die Nacht verleiht der Stadt einen eigentümlichen Glanz, der erst mit der Morgendämmerung vergeht. Bereits einige Jahre zuvor fotografierte Detlef Bluhm das unscheinbare Dorf Sandberg in der Rhön und kurz darauf im Auftrag des Bürgermeisters die nahegelegene Stadt Gersfeld bei Nacht. Auf die Idee kam er, als ihm während eines nächtlichen Spazierganges durch das Dorf die fast unheimliche Präsenz der Scheunen und Bauernhöfe aufgefallen war. Detlef Bluhm konnte dabei feststellen, dass Orte und Objekte an den man tagsüber oft gedankenlos vorbei geht, nachts ihren besonderen Reiz haben. Danach lag es nahe, seine Heimatstadt Berlin auf diese Weise zu porträtieren. Und so hat er sich dann auch in der Metropole mit seinem Fahrrad auf den Weg gemacht. Er hat zwanzig Monate an dem Projekt gearbeitet. Das Ergebnis sind Bilder, die uns nicht nur die weltbekannten Ikonen der Stadt in einem ungewöhnlichen Licht oder aus einer neuen Perspektive zeigen, sondern auch Räume, die in der Nacht für die Öffentlichkeit unzugänglich sind.

Berlin_MercedesBenzArena_s.jpg

»Berlin im Glanz der Nacht« hat Detlef Bluhm mit der Fuji GFX fotografiert. Allmählich wurde ihm klar, dass er mit dieser Kamera manche Motive oder Perspektive nicht so aufnehmen konnte, wie er sie abgebildet sehen wollte. Deswegen wurde im Laufe dieses Projekts seine Ausrüstung durch eine Cambo Actus-GFX ergänzt. Auf seinen Streifzügen mit dem Fahrrad ließ sich die kompakte und kleine Fachkamera problemlos mitnehmen. Die Leistungsfähigkeit der Actus und die Erweiterung seiner fotografischen Möglichkeiten haben ihn überrascht. »In meinem neuen Fotoprojekt (das Buch dazu erscheint dann im Frühjahr 2020) werde ich die Cambo Actus-GFX übrigens noch stärker einsetzen, denn da geht es allein um Architekturfotografie.«

Gutshaus_s.jpg

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